Digitalisierung und transnationale Öffentlichkeit
Unsere Forschungsgruppe befasste sich mit der Rolle von digitalen Technologien und Medien bei der Entstehung von (trans-)nationalen Öffentlichkeiten, Kommunikationsinfrastrukturen und Prozessen politischer Mobilisierung. Auf Basis von international-vergleichenden Forschungsdesigns und computergestützten Methoden der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung und -analyse untersuchten wir digitale Kommunikationsumgebungen, die sich im Zusammenhang mit rechtspopulistisch aufgeladenen Themen wie Migration, Asyl, Antifeminismus oder Anti-Islamismus in europäischen Ländern sowie den USA herausbilden.
Diese Forschungsgruppe hat von 2017 bis 2022 (Aufbauphase) am Weizenbaum-Institut geforscht. Im neu aufgelegten Forschungsprogramm wird die Forschung fortan in 16 Forschungsgruppen organisiert. Flankiert und unterstützt werden diese vom neuen Weizenbaum Digital Science Center.
Die Rolle digitaler Technologien
Unsere Forschungsgruppe untersuchte die Rolle digitaler Technologien und Formen der Netzwerkkommunikation in rechten und rechtspopulistischen Bewegungen in Europa und den USA. Wir konzentrierten uns auf das Entstehen von Kommunikationsinfrastrukturen, Online-Themenöffentlichkeiten und transnationalen Verbindungen zu kritischen Themen wie Migration, Asyl, Antifeminismus, Fremdenfeindlichkeit oder Anti-Islamismus in unterschiedlichen westlichen Demokratien.
Der Einfluss digitaler Medien
Wie beeinflussen digitale Medien die Art der Themenkarrieren, die Dynamik der politischen Mobilisierung und die Muster der Bündnisbildung in rechten antidemokratischen Bewegungen? Inwieweit fördern digitale Medien transnationale Verknüpfungen zwischen rechten Netzwerken und populistischen Bewegungen? In unseren Studien analysierten wir die Charakteristika digitaler Plattformen, die Wechselwirkungen zwischen traditionellen Massenmedien und sozialen Medien in hybriden Mediensystemen sowie die Dynamik von nationalen und transnationalen Verbreitungsprozessen und Informationsflüssen.
Unsere Doktorand:innen setzten unterschiedliche Schwerpunkte: Susanne Reinhardt hinterfragte, wie Stereotype über Geschlecht und Weiblichkeit in digitalen Kommunikationsnetzwerken der politischen Rechten repräsentiert werden; Vadim Voskresenksii untersuchte Netzwerkstrukturen und Themenkonvergenz internationaler rechter Akteure, die zur Kommunikation und Koalitionsbildung in russische soziale Medien migrieren; der ehemalige Doktorand und nun assoziierte Forscher Matthias Hoffmann untersuchte die Netzwerke von Anti-Asyl-Gruppen auf Facebook, um die Bedeutung digitaler Medien für rechte Bewegungen in Deutschland zu bewerten.
Wir arbeiteten auch in einer Reihe von Kooperationsprojekten eng miteinander zusammen. Hier finden Sie einige unserer Publikationen:
Annett Heft, Eva Mayerhöffer, Susanne Reinhardt, and Curd Knüpfer (2020), “Beyond Breitbart: Comparing Right‐Wing Digital News Infrastructures in Six Western Democracies,” Policy & Internet, 12: 20-45. https://doi.org/10.1002/poi3.219
Annett Heft, Curd Knüpfer, Susanne Reinhardt, & Eva Mayerhöffer (2021). “Toward a Transnational Information Ecology on the Right? Hyperlink Networking among Right-Wing Digital News Sites in Europe and the United States”. The International Journal of Press/Politics, 26(2), 484–504. https://doi.org/10.1177/1940161220963670
Curd Knüpfer, Matthias Hoffmann & Vadim Voskresenskii (2020) “Hijacking MeToo: transnational dynamics and networked frame contestation on the far right in the case of the ‘120 decibels' campaign”, Information, Communication & Society, DOI: 10.1080/1369118X.2020.1822904
EHEMALIGE MITGLIEDER DER FORSCHUNGSGRUPPE
Prof. Dr. Barbara Pfetsch, Principal Investigator
Dr. Annett Heft, Forschungsgruppenleiterin
- Dr. Stefan Baack
- Vivien Benert, M.A.
- Kilian Bühling, M.Sc.
- Baoning Gong
- Dr. Matthias Hoffmann
- Dominik Hokamp
- Dr. Curd Knüpfer
- Miriam Milzner
- Susanne Reinhardt
- Annika Schütz
- Carolin Stock
- Dr. Michael Vaughan
- Vadim Voskresenskii
Publikationen der Forschungsgruppe
Lade Publikationen ...